Niederrhein Nachrichten, 29. August 2020

Fairtrade Deutschland übergab die Urkunde für die Rezertifizierung

Mitglieder der Steuerungsgruppe sind stolz über die Rezertifizierung Fairtrade Stadt Xanten (v.l.): Wolfgang Schneider, Anette Artz, Margret Wagner, Klaus Haan und Bürgermeister Thomas Görtz. NN-Foto: L. Christian


XANTEN. Bereits seit 2012 ist Xanten zertifizierte Fairtrade-Stadt. Damals war sie die 122. Fairtrade-Stadt in Deutschland, inzwischen gibt es 859. Der einmal verliehene Titel ist ein Markenzeichen, das die Stadt auszeichnet und der alle zwei Jahre neu verliehen wird.
 

Ausruhen gilt also nicht, ständig geht es darum, den Fairtrade Handel deutlich sichtbar zu machen. Dafür steht nicht nur der Eine Welt Laden, inzwischen gibt es in zahlreichen Geschäften und gastronomischen Betrieben fair gehandelte Produkte. Auch im Rathaus achtet man darauf, entsprechenden Kaffee, Getränke, Gebäck oder Präsente mit dem Siegel anzubieten. Mit zahlreichen Aktivitäten schärft die Eine-Welt-Gruppe in Kooperation mit anderen Vereinen das Bewusstsein der Bürger und Gäste für das Anliegen, die Produktionsbedingungen von Lebensmitteln, Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs zu hinterfragen.

So gehört das "Faire Frühstück" der Eine-Welt-Gruppe und Kolpingsfamilie Xanten zu einer festen Institution. Die Bemalung der Stromschaltkästen auf Anregung von Klaus Wolfertz hat Xanten "fairverschönert". Dies ist ein besonders nachhaltiges Projekt, zu dem viele Schulkinder und Jugendliche (ganz besonders auch die Pfadfinder) beigetragen haben. Ein deutliches Zeichen für die Markenzeichen der Stadt "bunt, tolerant, weltoffen".

Anette Artz vom Weltladen Xanten macht deutlich, dass es nicht nur um Verkauf von fair gehandelten Produkten geht, sondern sie ihre Arbeit auch als Bildungsauftrag sieht. Diese ist besonders intensiv durch die Kooperationen mit Schulen. Sowohl die Marienschule, die Gesamtschule und das Stiftsgymnasium dürfen den Titel "Fairtrade-School" tragen. Wolfgang Schneider von der Eine-Welt-Gruppe lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Xanten. "Es herrscht ein reger Austausch auch mit der Klimamanagerin, dem Wirtschaftsförderer und dem Bürgermeister, die den Fair-Trade-Gedanken mit tragen. Klaus Haan ist der Koordinator zwischen der Stadt und den Gruppen, der sich auch alle zwei Jahre um die Rezertifizierung bei Fairtrade Deutschland kümmert", erläutert er das Zusammenspiel der vielen Akteure, die auch in einer Steuerungsgruppe zusammen arbeiten.

Doch damit nicht genug. Immer wieder gibt es Überlegungen, wie der Fairtrade Gedanke noch mehr gestärkt werden kann, und daher auch Planungen für die Zukunft. "Natürlich vorausgesetzt, dass Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht", ist der Zusatz von Schneider. Geplant ist ein Gastspiel der Berliner Compagnie mit dem Theaterstück über die große Solidarität "Alles Fleisch" im November. Faire Schokolade gibt es schon als Betthupferl und Willkommensgruß auf sämtlichen Gästebetten in Xanten und auch in den Tüten, die die Martinskomitees packen. Im nächsten Jahr soll es dann die "Gute Schokolade" als Stadtedition Xanten herausgegeben werden. Das nächste faire Frühstück - mit einigen Neuerungen - ist auch auf Frühjahr 2021 verschoben worden.

Bürgermeister Thomas Görtz ist stolz auf die sehr gute Zusammenarbeit, die zum "Markenzeichen Fairtrade Stadt" führt. "Diese Urkunde ist gleichzeitig auch ein Marketing-Pluspunkt", ist seine Einschätzung. Denn immer mehr Gäste achten bei der Auswahl ihrer Urlaubsorte auch auf Nachhaltigkeit.

Lorelies Christian