RHEINISCHE POST, 20. März 2023
Klimatag in Xanten
Xanten · Aus einer Milchtüte kann ein Portemonnaie werden, die Papierhandtücher lassen sich durch Stoff ersetzen: Auf dem Klimatag in Xanten werden Ideen vorgestellt, wie jeder Einzelne sein Leben umweltfreundlicher gestalten kann. Von Markus Werning
Handtücher aus Stoff statt aus Papier, Portemonnaies aus Milchtüten, Handfeger und Kehrblech aus Kunststoffflaschen: Am Klimatag in Xanten erklären Kai Zimmermann, Jeannette Osthus, Anette Arzt, Lisa Heider und die Schülerinnen Finja, Julia, Lisa, Jona, Tabea und Greta, wie sich im Alltag das eine oder andere verändern lässt, um etwas fürs Klima zu tun. Foto: RP/Markus Werning
Der Testlauf lief auf der Lehrertoilette. Schüler des Xantener Stiftsgymnasiums wechselten erst einmal nur dort die Einweghandtücher aus Papier durch wiederverwendbare aus Stoff aus. Damit wollten sie ausprobieren, wie sich im Alltag Ressourcen einsparen lassen. Und tatsächlich: „Der Papierverbrauch ist dadurch erheblich gesunken“, berichten Finja und Julia aus dem neunten Jahrgang. „Wir haben auch ein sehr gutes Feedback bekommen, die Lehrer fanden die Idee toll.“ Natürlich müssen die Handtücher gewaschen werden, sie werden immer nur einmal benutzt – dann kommen sie in die Wäsche. Aber die Umwelt profitiere trotzdem durch den Wechsel von Papier auf Stoff, berichten die Schülerinnen. „Durch das Waschen wird immer noch weniger Energie verbraucht als durch die Produktion von Papierhandtüchern.“
Mehr darüber erzählen die Jugendlichen am Freitag, 24. März, auf dem Klimatag in Xanten. Ihre Idee ist eine von vielen, die zwischen 14 Uhr und 18 Uhr am Weltladen in der Kurfürstenstraße vorgestellt werden. Vier Stunden lang geht es um folgende Fragen: Wie kann jeder Dinge anders machen, um im Alltag CO2 einzusparen und hachhaltiger zu leben? Wie kann jeder Einzelne sein Leben umweltfreundlicher gstalten? Auf dem Klimatag werden dafür „praktische und kreative Beispiele“ präsentiert, erklärt Xantens Klimaschutzmanagerin Lisa Heider. Alle Xantenerinnen und Xantener sind zum Mitmachen eingeladen.
Mehrere Schulen, Gruppen und Organisationen machen mit: Das Evangelische Jugendzentrum (Evan) und die Hagelkreuzschule Lüttingen bieten einen Upcycling-Workshop an. Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums erklären ihre Ideen, um im Alltag weniger Ressourcen zu verbrauchen. Die Eine-Welt-Gruppe Xanten baut ein Standfahrrad auf, mit dem sich Smoothies mixen lassen. Das Repair-Café gibt Tipps zum Reparieren von defekten Geräten. Der ADFC bringt Lastenräder mit, sodass Probefahrten möglich sind. Außerdem erklärten Referenten, was genau der Klimawandel ist, wie eine Selbstversorgung des Eigenheims mit Strom möglich ist und wie sich Umweltbeobachtungen durch eigene Technik beobachten lassen.
Eine andere Idee, um weniger Ressourcen zu verbrauchen, präsentieren Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen des Stiftsgymnasiums. Aus einer Saftverpackung haben Lisa, Jona, Tabea und Greta ein Portemonnaie mit Fächern für Scheine und Münzen hergestellt, indem sie den Verbundstoff aufgeschnitten und neu gefaltet haben. Aus leeren Kunststoffflaschen machten sie einen Handfeger und ein Kehrblech. Wie genau sie das gemacht haben, erklären sie am Klimatag. Dort lassen sich die Sachen auch ausprobieren oder nachbauen.
Der Eine-Welt-Laden wird ebenfalls Ideen für den Klimaschutz vorstellen: Er beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema, genauso wie mit dem fairen Handel, und bietet dazu Produkte an, unter anderem Segelkaffee, der mit einem Segelschiff von Nicaragua nach Europa transportiert wird, oder ein Sonnenglas – eine Lampe, die zum Beispiel auf einer Fensterbank stehen kann und ihren Strom von einer Solarzelle bekommt. „Es gibt noch einige andere spannende Produkte, die wir vorstellen werden“, sagt Anette Artz von der Eine-Welt-Gruppe.